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Untertagedeponie UTD

50 Jahre UTD Herfa-Neurode

Die Untertagedeponie Herfa-Neurode ist die grösste und älteste ihrer Art weltweit. In dem Kalibergwerk im osthessischen Werrarevier werden gefährliche Abfälle sicher eingelagert und mittels eines umfangreichen Sicherheitskonzepts auf Dauer von der Biosphäre ferngehalten. Im Sommer 2022 feierte die Untertagedeponie ihren 50. Geburtstag.

Die Recyplus Entsorgung AG (Tochterfirma der Thoemmen-Furler AG) pflegt bereits seit vielen Jahren eine gute Geschäftsbeziehung zur K+S Gruppe. Seit Ende 2021 wird die Zusammenarbeit zur Entsorgung von Abfällen mit REKS GmbH & Co. KG, ein Joint Venture der K+S Minerals and Agriculture GmbH und REMEX GmbH, welche sich mit der Vermarktung der Kapazitäten der Untertägigen Entsorgungsanlagen der K+S Gruppe beschäftigt, fortgeführt. Über REKS hat Recyplus einen Zugang zu Kapazitäten zur Einlagerung von Sonderabfällen in der Untertage-Deponie Herfa-Neurode.

Anfang der 1970er-Jahre wurden die Düngemittel-Aktivitäten der damaligen Wintershall AG und der Salzdetfurth AG, die beide Kaliwerke im Werrarevier betrieben, zur Kali und Salz AG zusammengeschlossen. In dieser Phase wurde in einem Teil des Grubenfeldes Herfa-Neurode zugleich ein neuer Geschäftszweig entwickelt, mit dem K+S auch in Zukunft ihre einzigartige Infrastruktur wirtschaftlich nutzbar macht: die langzeitsichere Einlagerung von gefährlichen Abfällen unter Tage. Diese Abfälle, die in unserer industrialisierten Gesellschaft unvermeidbar anfallen und die nicht aufbereitet oder anderweitig entsorgt werden können, müssen dauerhaft und sicher von der Biosphäre ferngehalten werden. Dafür bietet sich ein Salzbergwerk wie im Werrarevier aufgrund seiner geologischen Eigenschaften an.

Am 21. Juni 1972 hat das zuständige Bergamt in Bad Hersfeld die Genehmigung für die erste Untertagedeponie der Welt erteilt. Im weiteren Jahresverlauf wurden die ersten Abfälle angenommen und im Deponiefeld 1 eingelagert, das dazu vom Rest der Grube abgetrennt wurde. Die Sicherheitsanforderungen an die Einlagerung waren von Anfang an sehr hoch und wurden kontinuierlich weiterentwickelt. Untertagedeponien weltweit orientieren sich heute an den Standards, die in Herfa-Neurode gesetzt wurden.

Der Vorteil der Salzlagerstätte für die Nutzung als Deponie ist die absolute Trockenheit, sodass die Abfälle auch in vielen tausend Jahren nicht mit Wasser in Berührung kommen werden und somit langzeitsicher von der Biosphäre abgeschottet sind.

Natürliche und künstliche Barrieren
Das wichtigste und grösste Hindernis, das zwischen den Abfällen und der Biosphäre liegt, ist die Geologie der Salzlagerstätte, in der sich die Untertagedeponie befindet. Die Abfälle sind von einem 300 Meter mächtigen Paket aus gasdichtem Salzgestein umgeben. Diese Lagerstätte hat sich vor rund 250 Millionen Jahren gebildet, und sie hat die Jahrmillionen überdauert, weil es keine Wasserzuläufe gibt, die das Salzgestein angreifen. Denn darüber liegt eine 100 Meter dicke, wasserdichte Tonschicht, die das Grundwasser von der Salzbarriere fernhält, sowie rund 500 Meter weitere Gesteinsschichten wie Buntsandstein und Muschelkalk, bis zur Erdoberfläche.

Das System aus künstlichen Barrieren, die die natürlichen Barrieren ergänzen, beginnt bei der Auswahl der Behälter, in denen die Abfälle angeliefert und eingelagert werden. Passend zum Abfall werden sie in Kunststoffsäcken (Big Bags) oder Fässern und Containern aus Stahlblech verpackt.

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